Das Jahr 2018 war ein sogenanntes „Samenjahr“. In ganz Tirol wurden im Herbst Bäume entweder stehend oder im Zuge einer Schlägerung beerntet.
So auch in der BFI Landeck. Bei sonnigem Wetter wurden von den Waldaufsehern sowie den Förstern und den Pensionisten die Lärchen in Schönwies im Tiroler Oberland beerntet. Die geernteten Samen dürfen nur von Bäumen aus zertifizierten Saatgutbeständen kommen. Damit wird sichergestellt, dass in Tirol nur dem Standort angepasste Bäume gepflanzt werden.
Laut Christian Annewanter, dem Leiter der Tiroler Forstgärten, hätte die Ernte bei den Baumarten der Fichte, Lärche und Zirbe aber besser ausfallen können. Die Fichte wird am liegenden Baum im Zuge von Holzschlägerungsarbeiten beerntet. Da aber der Holzpreis im Herbst schon ziemlich niedrig gewesen ist, wurde weniger Holz geschlagen und infolgedessen konnten weniger Fichtensamen gewonnen werden. In Osttirol konnten geplante Beerntungen an der Lärche auf Grund der Windwurfkatastrophe nicht mehr stattfinden. Bei der Zirbe hat es nur eine Sprengmast gegeben und die Zapfen wurden durch den trockenen Sommer früher reif und dadurch wurde gebietsweise der Beerntungszeitraum übersehen. Die Tanne hatte einen sehr starken Zapfenbehang. Teilweise haben diese bis zu 100 kg pro Baum getragen. Das Problem bei der Tanne ist die Lagerung der Samen, denn diese verlieren nach 3 bis 4 Jahren ihre Keimfähigkeit rapide. Dies macht nur eine bedingte Lagerung des Tannensamens möglich.
Bei den Laubbäumen wurden gute Erntemengen erreicht. So wurde auch die Flaumeiche zu Versuchszwecken beerntet, bei denen ein Teil getopft und der andere Teil ausgesät wird.
Die Zapfen werden nun im Forstgarten Nikolsdorf geklengt. Dabei werden die Zapfen in einer Trommel langsam erhitzt bis sich diese öffnen und der Samen herausfällt. Da der Forstgarten auch Lohnklengungen für andere Forstgärten sowie für Fortbetriebe und Waldbesitzer durchführt, sind insgesamt circa 50 Tonnen Zapfen zu klengen.
Geerntete Mengen:
12.000 kg Lärchenzapfen
5.500 kg Fichtenzapfen
3.300 kg Tannenzapfen
1.000 kg Zirbenzapfen
1.000 kg von Laubhölzern, vorwiegend von Bergahorn, Stiel- und Traubeneiche
