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Wissenswertes über unsere Grundgrenzen im Wald

in BFI-Kitzbühel

Können alte Katastergrenzen für Grenverläufe verwendet werden?

Als in unserem Gebiet gerodet wurde und Gehöfte entstanden wurden wohl auch Grenzen zum Nachbarn abgesteckt. Meistens wurden Zäune errichtet, auch im Wald. Es wurden aber auch Grenzsteine gesetzt, vorhandene Felsen  oder Findlinge als Lagersteine verwendet und ein Kreuz eingemeißelt, oder es wurde einfach ein Bachverlauf als Grenze festgelegt.

 

Um 1855-1857 entstand erstmals in Tirol eine genaue Landaufnahme. Es war dies das Planwerk des Franziszeischen Katasters der die Länder der damaligen Donaumonarchie umfaste.

 

Ein Zitat aus jener Zeit.

„Es ist also für jede Gemeinde eine Mappa verfaßt, das heißt ein solches Bild, wie die Landkarte, auf welchem Alles zu sehen und zu bemerken seyn wird, wie dies ein Spiegel thut, der alles kleiner anzeigt. – Jeder Acker, jede Wiese, jeder Bach, jeder Rain etc. wird zu sehen und auszunehmen seyn“.

 

In dieses Planwerk wurden nun durch Befragen der Grundbesitzer und Nachschau die alt hergebrachten Grenzen eingearbeitet. Es ist davon auszugehen, dass auch damals, manchmal Unstimmigkeiten herrschten. Aber irgendwie musste gezeichnet werden.

 

Beteutung dieser Katastralmappe für uns heute:

  • Seit dieser Landaufnahme gab es keine neuerlichen Vermessungen der Grenzen im Wald.
  • Der moderne heutige Grundkataster beruht großteils auf die damals aufgenommenen Daten
  • Durch den Aufwand und den detaillierten Angaben mit der dieser erster Kataster erstellt wurde ist er ein Dokument mit großer Aussagekraft und allgemeinen kulturellem Wert
  • Er wurde hauptsächlich erstellt um die Grundlage der Steuereinnahme zu erfassen (Feldfrüchte, Wiesen, Äcker, usw.)

 

Im Wald und Hochgebirge wurde nicht mit so hoher Genauigkeit vermessen, da die Besteuerung niedrig war und teilweise mit einem größeren Maßstab gearbeitet wurde.

 

Um die Genauigkeit der Grundstücksgrenzen des Franziszeischen Katasters zu bewerten sind drei wesentliche Einflussfaktoren zu nennen.

 

  1. Die zeichnerische Genauigkeit der graphischen Darstellung (Strichstärke, usw.)
  2. Die Genauigkeit der Messtischaufnahme
  3. Die Genauigkeit der Grenzfestlegung und der Kennzeichnung der Grenzpunkte 

 

Grundsätzlich hat eine Grenzmarke in der Natur immer Vorrang vor dem Kataster.

Gibt es keine Marken oder diese werden nicht anerkannt, so besteht die Möglichkeit, dass sich beide Parteien einigen, das die Katastergrenzen zur Vermessung verwendet werden. Man kann davon ausgehen, dass man hiermit zu einem Annäherungsbereich im bestem Fall von 1m bis 10 od. 20m kommen wird.

 

Für Grenzverläufe im Wald für die meisten Fälle ausreichend.

Weiterführende Informationen für Interessierte mehr

 

 

 

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