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Waldhoangart in Strass im Zillertal

in BFI-Schwaz

Felsabtragungsarbeiten in Strass im Zillertal!

Den Start der Felsabtragungsarbeiten beim "Brettfallschrofen" nahmen einige Waldaufseher zum Anlass einen Waldhoangart abzuhalten. 

 

Ofö Heinrich Kocher BFI-Schwaz, Waldpädagogin Kluibenschädl Birgitt aus Innsbruck, Landesobmann Wolfgang Huber Forstamt Innsbruck, die Waldaufseher Karl Krug aus Wildermieming, Berger Georg aus Ellmau, Wasserer Anton aus Gallzein, Knaus Karl aus Fulpmes und Werner Fiechtl aus Schlitters beobachteten die Sprengarbeiten beim Brettfallschrofen!

 

Wie in den Medien berichtet droht ein Felsblock von ca. 2000 m³ Größe ins Tal zu stürzen, laut Landesgeologie muss was geschehen. Über die vorgesehenen Arbeiten wurde die Bevölkerung bei einer Pressekonferenz im Festsaal Strass informiert:

 

Pressekonferenz am Montag 31. Mai 2010 um 19:38 Uhr im Festsaal der Gemeinde Strass im Zillertal.

 

Anwesende: Bürgermeister Klaus Knapp, Landesgeologie Peter Gstrein, Geologe Dr. Herbert Müller, DI Josef Plank WLV-Gebietsbauleitung Westliches Unterinntal und viele Einwohner von Strass

 

Landesgeologe Peter Gstrein

Am 01.10. 2005 erste Kontaktaufnahme mit BGM Knapp wegen Bewegungen beim Brettfallschrofen hinter der Kirche.  Das Gestein besteht aus schwazer Dolomit, sehr anfällig für Wässer und eindringende Wurzeln.

Bewegungsrichtung des Felsens nach 50° - 60° nach Strass, Gesamtbewegung 5 – 6 mm, Schwerpunkt liegt schon sehr weit vorne!!

Die Messpunkte wurden mit GPS versehen um etwaige Bewegung auch während der Sprengarbeiten zu kontrollieren. Das Kirchlein und das Gasthaus stehen auf einem kompakten Teil des Felsmassives!! Aufgrund des neu entstandenen Risses ca. 15 mm breit und 2 Meter Länge wurde die Situation von der Landesgeologie neu bewertet und begutachtet. Man ist zum Schluss gekommen, man muss so schnell als möglich handeln!!!

 

Geologe Dr. Müller

Aufgrund der gegebenen Situation und der Größe des neu entstandenen Risses darf man keine Zeit verlieren. Der Felsblock hat eine Größe von ca. 2.000 m³ und darunter ist am Bergfuß das Siedlungsgebiet von Strass. Es ist vorgesehen, dass der Block etappenweise abgetragen wird. Die Häuser die im Gefahrenbereich stehen müssen bei den Sprengarbeiten geräumt werden.

Sollte der Felsblock auf einmal abgehen so hat er die starke Vermutung, dass er in der darunterliegenden Rinne stecken bleiben wird! Spritzer und Teilstücke sollen von den Steinschlagnetzen und dem Schutzdamm aufgefangen werden. 100%iges Wissen was der Felsen macht (Sturzverhalten, Gesteinsaufbau etc. ist nicht möglich) näheres kann man erst nach den begonnen Sprengarbeiten sagen!!

 

WLV  DI Josef Plank

Es ist wahrlich eine außergewöhnliche Situation (Geologie, Größe und Schwerpunkt des Felsblockes, Siedlungsraum)! Eine Dammerhöhung wäre kostenintensiver, zeitaufwendig – die Zeit hat man nicht mehr. Für das derzeitige Bedrohungsszenario wären die Dämme nicht geeignet.

 

 

Abtrag in 2 Phasen

  1. Schwerpunkt verbessern  =>  Überhang absprengen ca. 500 m³, 3 – 4 Wochen
  2. Weitere Abtragung nach Beurteilung mit der Landesgeologie => Herbst 2010, ca. 1.500 m³, als Alternative Sicherung mit Ankern!!

 

 

Vorkehrende Schutzmaßnahmen

  • Anbringen von Steinschlagschutznetzen am bestehenden Damm
  • Verlängerung des bestehenden Dammes Richtung Süden

 

Die Arbeiten werden im Auftrag der Gemeinde Strass im Zillertal durchgeführt!

Die Sprengarbeiten führt die Firma HTB mit einem Spezialsprengstoff (vergleichbar mit Schwarzpulver) durch. Der Felsen wird in kleinen Stücken abgespalten(gesprengt)!

Bohrlochraster 50 x 50 cm später eventuell 80 x 80 cm!!!

Aufgrund von möglicherweise auftretender Entlastungsbewegungen müssen die gefährdeten Gebäude sowie die B169, der Bahnverkehr 2 Tage danach gesperrt bleiben!

 

BGM Knapp

Die im Gefahrenbereich befindlichen Gebäude wurden alle aufgenommen um etwaige Folgeschäden feststellen zu können! Die Zugänge zu Maria Brettfall sind wärend der Sprengarbeiten alle gesperrt!!!!

 

Kostenschätzung 400.000,-- EURO

 

Kostenaufteilung       

  • 75 % Bund und Land Tirol
  • 25 % örtliche Interessenten (Gemeinde, Landesstraßenverwaltung, Zillertalbahn)

 

Aufteilung des Interessentenbeitrag:           

  • 40% Gemeinde (verbleibend 50.000,--)

 

  • 40% Landestraßenverwaltung
  • 20% Zillertalbahn

 

 

Geschichte zum Wallfahrtsort Maria Brettfall

Möglicherweise befand sich vor der Errichtung der christlichen Stätte auf dem Felsen eine Wallburg. Im Jahr 1536 erwähnt das Schwazer Bergbuch eine Erbauung von Kirchlein und Eremitage Maria am Brettfall. Um 1650 sollen bereits Kranke und Blinde dorthin gepilgert sein um wieder gesund zu werden. 1671 entstand eine Bretterkapelle und 1711 eine erste gemauerte Kirche. Die heute noch bestehende kleine Kirche wurde im Jahr 1729 geweiht. Seit 1765 steht die Gnadenstatue über dem Tabernakel. In der Zeit von 1851 bis 1853 wurde die Kirche restauriert und die Seitenaltäre geschaffen, die links die Heiligen Antonius und Leonhard und rechts Wendelin und Aloisius zeigen. Das Marienfresko mit der Sonnenuhr über dem Eingang schuf Rafael Thaler im Jahr 1947. In den Jahren 2006 und 2007 ist die Kirche erneut renoviert worden, 2008 wurden die Kreuzwegstationen auf dem Fußweg von Strass nach Maria Brettfall erneuert. (Textquelle: Wikipedia)

 

Einsiedelei

Stoff Weymoser war 1536 der erste Einsiedler auf Maria Brettfall. Die ihm folgenden Einsiedler mussten die Klause immer kaufen. Einer der bekanntesten Einsiedler auf Maria Brettfall war Franz Margreiter aus Alpbach. Nach den Schließungen von Maria Brettfall durch Kaiser Josef II. 1786 und durch bayerische Behörden 1810 konnte auch aufgrund seiner Initiativen die Öffnung jeweils ein Jahr nach der Schließung erreicht werden. Künstlerisch betätigte sich der vom Volk genannte als Kupferstecher, er schuf zahlreiche Andachtsgegenstände. 1829 kam er bei einem Brand in der Einsiedelei ums Leben. 1843 löste die Kuratie den Einsiedler Nikolaus Anhell ab. Anhell stellte sich als Mesner zur Verfügung. Auch heute gehört die Klause noch zur Kuratie, der letzte Mesner war Josef Schmiderer, er verstarb 1944. Von 1961 bis 1980 wurde die Einsiedelei oberhalb der Kirche zu einem Gasthaus umgebaut. (Textquelle: Wikipedia)

 

Namensherkunft

Der Name Maria Brettfall könnte sich vom lateinischen super vallem herleiten, was über dem Tal heißt. Möglich ist auch die Herkunft vom lateinischen , vor dem Wall. (Textquelle: Wikipedia)

 

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