Mehr Information …

WALDHOANGART in Längenfeld

in BFI-Imst

„Seilkranlieferung auf Blocksteinstandort unter sehr schwierigen Bedingungen“

Der Waldhoangart im Bezirk Imst fand in Längenfeld statt und wurde von Martin Tamerl organisiert. Persönlich begrüßt hat uns auch der Bürgermeister von Längenfeld, Ralf Schonger, der sich sehr interessiert an diesem Interessensaustausch über die Gemeindegrenzen hinweg zeigte.

Die Gemeinde Längenfeld umfasst eine Fläche von 19.600 ha, davon sind 21 % Wald (mit 46 % SiE). Der Wald ist vorwiegend im Besitz von 9 Agrargemeinschaften, den Rest teilen sich Gemeinde und ÖBf. Der Hiebsatz in Längenfeld liegt bei annähernd 7000 fm (EN 4950 fm, VN 1890 fm).

Mit Carl Schenk (unserem Oberförster) und den Waldaufsehern Hubert Mairhofer (Arzl i.P.), Karl Krug (Wildermieming), Georg Althaler (Serfaus), Wolfgang Huber (Innsbruck), Toni Jenewein (Tösens) und Martin Tamerl (Längenfeld Nord) besichtigten wir die Fläche im Weiler Winkeln. Die Seillieferung liegt im Bereich des Köfler Bergsturzes, wo vor fast 9000 Jahren 2,2 km³ aufgetürmte Felsmassen das Ötztal auf 12 km Länge verwüsteten. Der Bergsturz von Köfels ist der größte nacheiszeitliche Bergsturz im gesamten Ostalpenraum. Darauf findet sich heute zwischen den Gemeinden Umhausen und Längenfeld der sogenannte Bergsturzwald. Es dominieren hochmontane Kiefernbestände mit geringer Bonität, Lärchen und Fichten sind beigemischt. Das gesamte Bergsturzgebiet ist naturkundlich sehr wertvoll. Im Internationalen Jahr der Waldes 2011 rufen die Österreichischen Bundesforste zur Wahl der 7 österreichischen Waldwunder auf. 23 Wälder von den Donau-Auen bis zu den Ötztaler Alpen sind nominiert. Der Bergsturzwald ist einer davon. Mit der Wahl der Waldwunder sollen den Menschen die Natur und ihre einzigartigen Waldjuwele nähergebracht werden - siehe www.waldwunder.at.

Die Bedingungen für eine Seilkranlieferung in diesem Bergsturzwald sind erschwert, weil das Gelände sehr flach und außerdem äußerst grobblockig ist. Der Holzanfall ist gering und die Kiefern von schlechter Qualität. Die großen Felsblöcke machen einen Seilbahnaufbau schwierig und es sind wenig geeignete Stützenbäume vorhanden. Weiters bietet der angrenzende Siedlungsbereich keine Bäume zum Abspannen und das Eingraben vom “toten Mann” in der Nähe der Häuser ist problematisch.

Die gesamte Fläche umfasst 12 ha mit 18 Trassen, die in zwei Hauptbereichen aufgestellt werden. Es wird mit einem Holzanfall von 1600 fm gerechnet. Das Nutzholz-/Brennholzverhältnis ist in etwa 30:70.

Positiv überrascht und beeindruckt vom Einsatz in diesem Gelände ergab sich ein lebhafter Hoangart, den wir auch gemütlich ausklingen ließen. Danke Martin für diesen interessanten Waldhoangart im Ötztal.

 

Teile diesen Beitrag mit deinen Freunden!

 
Nach oben scrollen, Scroll to top