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WALDHOANGART in Ellmau

in BFI-Kufstein

„Moorführung im Riesermoos am 21.10.2011 in Ellmau“

Der Einladung zur Moorführung von Georg Berger (Ellmau) sind folgende Waldaufseher gefolgt: Markus Walch (Imst), Erich Krail (Kundl), Christian Sautner (Reith i.A., Brixlegg), Reinhold Winkler (Radfeld, Rattenberg), Josef Burgstaller (Brandenberg), Wolfgang Huber (Innsbruck), Richard Soder (St. Ulrich a.P.), Florian Steiner (Scheffau) und unser OFö Carl Schenk.

 

Das Hochmoor Ellmau befindet sich im Gemeindegebiet von Ellmau und beherbergt eine Vielzahl an beeindruckenden und sehr naturbelassenen Mooren. Die Moore südlich des Wilden Kaisers beeindrucken nicht nur durch ihre einzigartige Lage, sondern auch durch ihre Vielfältigkeit an Moortypen und dort beheimateten Tier- und Pflanzenarten. Man findet diese schützenswerten Lebensräume eingebettet zwischen Fichten-Tannen-Föhren-Buchwäldern in außerordentlich gut erhaltenem Zustand vor.

 

Hochmoore entstehen dadurch, dass Torfmoosarten dichte Polster entwickeln, die für die Ausbildung von Torf verantwortlich sind. Ihr Spross wächst oben ständig weiter, während er 10 bis 15 cm unterhalb der Vegetationszone abstirbt. Da die Torfmoose keine Wurzeln besitzen, können sie über spezielle Zellen das 30-Fache ihres Trockengewichtes an Regenwasser speichern. Deshalb ist immer der ganze Torfmoospolster mit Wasser vollgesogen und die Zersetzung der unteren Schichten erfolgt unter Luftabschluss nur langsam und unvollständig. Daher werden die abgestorbenen Torfmoose nicht vollständig zu Humus, sondern nur unvollständig zu Torf abgebaut. Nur wenige, ganz speziell angepasste Hochmoorpflanzen können in diesen Polstern aus Torfmoosen gedeihen, denn die Torfmoose geben Säuren ab und schaffen sich somit ihr eigenes spezielles Ökosystem. Vor allem säureliebende Pflanzen sind charakteristisch für diese speziellen Ökosysteme, in welchem aufgrund des sauren pH-Milieus und der geringen Nährstoffkonzentration nur besonders angepasste Spezialisten überleben können, wie zB die Kiefer und die Fichte, die Latsche und andere Zwergstraucharten wie Besenheide, Moosbeere und Preiselbeere.

 

Bei dieser kurzweilige Moorführung wurde wieder einmal das Augenmerk auf einen wichtigen Lebensraum im Wald gelegt, der oft gar nicht richtig beachtet wird.

 

Wusstet ihr, dass … … 1 kg Torfmoos 30 l Wasser speichern kann und gesunde Moore Starkniederschlagsmengen aufnehmen, dieses Wasser langsam abgeben und Bäche auch noch nach langen Trockenzeiten damit speisen? … Moore der größte oberirdische Langzeit-Kohlenstoffspeicher sind? … gesunde Moore 10-mal mehr CO2 speichern als die gleiche Fläche Wald? … dass man Moore am besten schütze, wenn man sie in Ruhe lässt!

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