Der Einladung von Waldaufseher Thomas Kogler aus Kirchberg sind folgende Kollegen gefolgt: Toni Rieser (St. Johann i.T.), Lois Erber (Kitzbühel), Michael Obernauer (Jochberg), Hans Rahm (Hippach, Schwendau), Hannes Wildauer (Fügenberg), Hannes Sandbichler (Hopfgarten), Franz Geisler (Tux), Heini Moser (Eben), Hannes Felder (Mils), Konrad Müller (Fritzens), Gottfried Kerscher (Gnadenwald), Paul Landmann (Oberndorf, Reith b.K.), Toni Grander (Waidring), Franz Oberleitner (Going), Georg Berger (Ellmau), Martin Erber (Westendorf), Moritz Schroll (Kössen) sowie Manuel Hochwimmer, Christoph Astner und Johann Kreutner, die im Forstbetrieb der Gemeinde Kirchberg mitarbeiten.
Bürgermeister Helmut Berger begrüßte die anwesenden Forstkollegen und stellte kurz die Gemeinde Kirchberg vor. Dann berichtete Thomas Kogler als Waldaufseher und Betriebsleiter des Forstbetriebes von seinem beruflichen Umfeld, in dem er nun seit fünf Jahren arbeitet. Sein Aufsichtsgebiet umfasst 2600 ha und bringt einen jährlichen Einschlag von 15000 bis 20000 fm. Insgesamt hat er 86 Wildbäche zu begehen, 50 davon müssen jährlich begangen werden. Weiters ist Thomas im Forstbetrieb für die theoretische Umsetzung zuständig und verantwortlich. Für die praktische Umsetzung ist ein Forstfacharbeiter angestellt.
Vor dem Jahr 2017 gab es 2 Forstfacharbeiter, 1 Auto, Bringung mit Log Line, die Ernte wurde von Unternehmern durchgeführt und der Forstbetrieb machte die Pflegemaßnahmen (Zäune, Pflanzensetzen, Ausmähen, Dickungspflege usw.). Seit nunmehr 5 Jahren ist der Forstbetrieb wesentlich breiter aufgestellt: 1 Vorarbeiter, 2 Facharbeiter (1 Facharbeiter soll noch angestellt werden + 1 Lehrling). Ein junges Team mit Know-how und Motivation arbeitet mit zeitgemäßen Forstmaschinen und nach flexiblen Arbeitszeiten. Für eine rasche Schadholzaufarbeitung wird Heli Logging eingesetzt. Arbeiten werden projektbezogen und längerfristig geplant (z.B. Auerwildprojekt). Der Ankauf der ersten Forstmaschine war zwar sehr harte Arbeit, jedoch der wichtigste Meilenstein für einen erfolgreich laufenden Betrieb. Der Maschinenpark umfasst heute einen Valtra T 174 Direct mit Smart touch, einen Koller K301 T 1,5 t sowie einen Tiger 8 t mit Hilfswinde und Klappschild. Das Investitionsvolumen betrug knapp über € 250.000,-.
Digitalisierung leistet einen wichtigen Beitrag für die Organisation und Dokumentation der Arbeit: der Datenaustausch erfolgt durch Tablets, One-Note wird eingesetzt als Schnittstelle für die Erfassung, Trassenbücher werden durch Seilaplan auf Q-gis erfasst und die Ertragsermittlung wird durch Moti berechnet.
Die Gemeinde Kirchberg sieht sich mit ihrem Forstbetrieb als Zukunftsbetrieb für Ausbildung von Waldeigentümern und zukünftigen Unternehmern sowie für Langzeitangestellte in der Gemeinde. Die Vorteile sind schnelle Verfügbarkeit bei Katastrophen, Jobangebot und Ausbildung vor der Haustür, hohe Schlagkraft bei Schadholz, sichere Verwaltung von Gemeindeeigentum, eine waldbaulich feinere Bewirtschaftung und die Unabhängigkeit von der Privatwirtschaft.
Nach einem Besuch der Durchforstung auf der Reisperlalm klang der Kirchberger Waldhoangart am Obergaisberg gemütlich aus.