Der Imster Waldhoangart wurde von den Waldaufsehern Markus Walch (Imst-Oberstadt) und Manfred Bauer (Imst-Unterstadt) organisiert. Vizebürgermeister Thomas Schatz konnte im Namen der Gemeinde Imst eine Vielzahl an Waldaufseherkollegen begrüßen: Simon Schöpf (Längenfeld), Hubert Mairhofer (Arzl i.P.), Siegfried Gabl (Arzl i.P., i.R.), Oswald Zoller (Nassereith), Michael Pfurtscheller (Wenns), Günther Erler (Imst, i.R.), Karl Krug (Wildermieming), Johannes Lagg (Lermoos), Benedikt Hohenegg (Ehrwald), Joachim Wagner (Schwarzwasser), Christian Singer (Wängle), Christoph Larcher (Namlos), Kilian Roskopf (Forchach), Hans-Peter Hann (Fließ), Werner Schranz (Fendels), Fabian Spiß (Prutz), Stefan Kathrein (Galtür), Christian Jehle (Ischgl), Emanuel Spiß (Tobadill), Arnold Schöpf (Karrösten), Martin Höck (Bad Häring), Sebastian Schrödl jr. (Walchsee/Rettenschöß), Michael Erhart (St. Leonhard i.P.), Stefan Mairhofer (Sautens), Alfred Striegl (Ochsengarten), Patrick Hausegger (Längenfeld) sowie Helene Keller und Franz Erhard vom Verein Haselfichte.
Die Haselfichte ist eine seltene Wuchsform der einheimischen Fichte. Charakteristisch sind die gewellten Jahrringe. Die Haselfichte ist ein gesuchtes Holz für Instrumentenbauer wegen der besonderen Klangeigenschaften und für Tischler wegen der speziellen Maserung. Die Bäume kommen meist in den Waldbeständen der Alpen oberhalb von 1.000 Metern vor. 2011 wurde das Wissen um die Haselfichte als Klangholz von der UNESCO in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen.
Im Rahmen des Waldhoangarts besichtigten wir Haselfichtenbestände auf der Pillerhöhe auf einer Seehöhe von 1600 m. Man findet den Baum am ehesten in nordexponierten, hochgelegenen und naturbelassenen Bergwäldern. Meist treten Haselfichtenstrukturen erst ab einem Baumalter von ca. 40 Jahren auf. Mit zunehmender Meereshöhe nimmt der Anteil an Haselfichten im Waldbestand meist zu. Hier wies Helene Keller auf die besonderen Eigenschaften der Haselfichte hin und erklärte uns, wie man sie von außen erkennen kann, was sehr schwierig ist. Einzig die längsrissige Borke an älteren Bäumen scheint ein verlässliches Merkmal zu sein. Die Rinde dieser Bäume ist zudem meist außergewöhnlich dick und rötlich gefärbt. Ein weiteres Merkmal, das es bei Haselfichten oft zu beobachten gibt, sind die Astquirle, die bei vielen Bäumen im Gebirgswald ungewöhnlich weit nach unten reichen. Auf jeden Fall braucht man zum Erkennen Intuition, das richtige „Gspür“ und die Erfahrung von zahlreichen Streifzügen durch den Wald.
Um mehr über die Mystik der Haselfichte zu erfahren durften wir auch die tolle Sonderausstellung in Imst „Haselfichte - seltene Wuchsform der einheimischen Fichte“ besuchen. Schon Stradivari verwendete das Holz der Haselfichte für seine Geigen und auch die Decken der Tiroler Steiner-Geigen sind aus diesem Holz. Die Haselfichte weist wellig eingebuchtete Jahresringe auf, die zusätzlich das Klangspektrum eines Instruments erweitern. Außerdem ist das Holz zäher und stabiler als das der Gemeinen Fichte und muss deshalb etwas anders bearbeitet werden. Geigenbauer sprechen der Haselfichte aufgrund dieser Unregelmäßigkeiten der Natur noch mehr Tiefen, Höhen und Obertöne im Klang zu.
Im Anschluss lud die Gemeinde Imst zu einem gemütlichen Abschluss des Waldhoangarts in den Glenthof ein.
Euer Wald ist unser Anliegen: www.waldaufseher.org