Winter im Wald - eine scheinbar ruhige Zeit. Doch es sind viele Tiere unterwegs und auch die Pflanzen haben Vorkehrungen getroffen, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Beim Workshop Winterwald haben wir uns mit Experten auf die Spuren der Waldbewohner und Bäume im Winter begeben.
Über 30 Waldaufseher aus allen Teilen Tirols haben sich zum Workshop angemeldet: Hans Rahm (Hippach, Schwendau), Franz Geisler (Tux), Michael Erler (Finkenberg), Bruno Kremser (Gries i.S.), Franz Brunner (Lavant), Ernst Saurer (Axams), Martin Praxmarer (Zirl), Toni Jenewein (Tösens), Hans Zöttl (Sellrain), Markus Spiss (Strengen), Gottfried Anfang (Schwaz), Charly Krug (Wildermieming), Thomas Lutz (Bach), Richard Dagn (Schwendt), Toni Rieser (St. Johann i.T.), Hans Hetzenauer (Reith b.K.), Josef Oblasser (Mayrhofen), Emil Ferchl (Neustift), Werner Fiechtl (Schlitters), Paul Landmann (Oberndorf), Peter Huter (Holzgau), Hubert Mairhofer (Arzl i.P.), Oswald Keller (Musau), Simon Friedle (Pflach, Pinswang), Markus Rudigier (Breitenwang), Erich Kreil (Kundl), Georg Berger (Ellmau), Richard Soder (St. Ulrich a.P.), Michael Wanker (Mutters) und Florian Perle (Häselgehr).
Mit den beiden Referenten, Konrad Pagitz und Peter Morass, haben wir tolle Experten aus den Bereichen Flora und Fauna für diese Fortbildung gewinnen können.
Dr. Konrad Pagitz arbeitet als Botaniker am Botanischen Institut der Universität Innsbruck und Peter Morass ist als TIerpräparator bei den Naturwissenschaftlichen Sammlungen der Tiroler Landesmuseen beschäftigt. Beide haben es sehr gut verstanden, in ihrem Fachbereich Interessantes, Bekanntes, Neues und Außergewöhnliches zu präsentieren. Wir starteten auf der Hungerburg bei Innsbruck mit dem Thema Flora. Die Mittagspause auf der Arzler Alm wurde nicht nur zum Essen genützt, ganz kreativ beteiligten sich alle an der Erstellung einer Knospensammlung, die jeder mit nach Hause nehmen konnte. Am Nachmittag stand das Thema Fauna am Programm.
In dieser Fortbildung wurde unser Wissen wieder aufgefrischt z.B. wie man Blütenknospen von Blattknospen auseinanderhalten kann, dass Brombeere nicht gleich Brombeere ist, dass es Kreuzungen aus Spirken und Waldkiefern gibt, dass man die Fichte und die Tanne eindeutig an ihrem Nadelbett auseinanderhalten kann, wie man mit einem Bestimmungsschlüssel ganz einfach auf die richtige Baumart schließen kann oder dass Knospenhüllen nur ein Schutz vor dem Austrocknen sind und kein Frostschutz. Außerdem haben wir erfahren, dass der Abdruck eines Marders immer als Paartritt zu sehen ist, dass die Losungen von Feld- und Schneehase fast ident sind, dass viele Zapfen auf einem Baumstumpf auf eine Spechtschmiede schließen lassen, dass man anhand eines Gewölles zwischen Tag- und Nachtgreifvögeln unterscheiden kann, dass es in der Familie der Buntspechte mehrere Vertreter gibt oder dass die erste Feder an der Handschwinge des Wiedehopfs früher für die feine Porzellanmalerei verwendet wurde.
Die abschließende Tiroler Marend in einer Waldhütte hat den ganzen Tag gemütlich ausklingen lassen. Bei offenem Feuer und Apfelpunsch wurde noch das ein oder andere diskutiert, bevor sich alle auf den Heimweg in die verschiedenen Ecken Tirols machten. Schnapsl, Jause und Äpfel für den Punsch stammten übrigens auch jeweils von einem Waldaufseher aus Tirol.