Die windwurf- und borkenkäfergeplagten Osttiroler Waldbäuerinnen und Waldbauern beeindrucken mit ihrem Engagement die Ehrengäste nachhaltig. Waldverband Österreich-Obmann Rudolf Rosenstatter verspürt die Kraft der bäuerlichen Familien im Saal. „Die Osttirolerinnen und Osttiroler haben die Waldschäden fleißig und engagiert aufgearbeitet“, lobt auch der Vertreter des Landwirtschafstministers, Dr. Johannes Schima. Referent Ing. Dr. Erwin Thoma macht ebenfalls Mut. Holz ist ein einzigartiger Baustoff, nachhaltig, nachwachsend, umweltfreundlich und wiederverwendbar. Er sollte aber auch nach dem Vorbild der Natur intelligent eingesetzt und seine Vorteile geschickt genutzt werden. „Wenn ein Holzhaus gut gebaut wird, kann das ganze Jahr auf Heizen und Kühlen verzichtet werden,“ betont der Festreferent. Nach dem Ausflug in die Welt des Bauens führt er seine Zuhörerinnen und Zuhörer in die großzügige und lebensfrohe Welt der Natur. Er appelliert, von der Natur zu lernen und das Streben nach Geldvermehrung beiseitezuschieben – vielmehr sollte das Leben nach Vorbild der Bäume, im Speziellen das miteinander vernetzte Geben und Nehmen im Mittelpunkt unseres Tuns stehen.
Dass Motto des Referenten – „Lernen geschieht durch tun, nicht durch zeigen“ – beherzigen die Absolventen des Vorbereitungslehrgangs zu Forstwirtschaftsmeister, welcher vom LFI Tirol in Kooperation mit der Forstlichen Ausbildungsstätte Rotholz abgehalten wurde. Die Meisterbriefverleihung an die 15 frischgebackenen Tiroler Forstwirtschaftsmeister war ein weiteres Highlight der Veranstaltung. „Es bleibt zu hoffen, dass nach dem nächsten Lehrgang auch einer Forstwirtschaftsmeisterin die Urkunde verliehen werden kann“, betont die Vertreterin der Prüfungsbehörde LFA, Magistra Nikola Kirchler. Bisher gibt es nämlich erst eine Tiroler Meisterin in der männerdominierten Forstwirtschaft.
Die Waldaufsehervereinigung gratuliert ihren beiden Waldaufsehern Reinhold Winkler aus Radfeld und Hannes Wildauer aus Fügen recht herzlich zum abgeschlossenen Forstwirtschaftsmeister!
Im Zuge des Waldbauerntags präsentiert der Waldverband Tirol auch die Vereinsarbeit des letzten Jahres. „Die Wertholzsubmission unseres Vereins hat heuer wieder über 100.000 Euro zusätzliche Wertschöpfung für die Tiroler Waldbäuerinnen und Waldbauern erlöst“, erklärt Waldverbandsobmann Josef Fuchs. Wertvolles Klangholz landet dadurch nicht in der Dreischichtplatte, sondern als Instrumentenholz in edlen Geigen oder imposanten Orgeln. Die Teilnahme an der Holzversteigerung ist für alle Interessierten offen. Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer sollten sich bei Interesse an den örtlichen Waldaufseher melden.
Der Waldverband hat mit anderen Partnern im letzten Jahr an der Biowärmecharta Tirol gearbeitet. Eine Errungenschaft der Charta ist der neu eigesetzte Energieholzkoordinator. Seine Aufgabe ist es unter anderem, Energieholz im Wald einzukaufen und direkt zu den Biomasseheizwerken zu liefern. „Die Vorteile liegen auf der Hand – direkte Wege, weniger Transportkosten und keine Zwischenhändler ermöglichen es, dass dem Waldbesitzer mehr für das Holz geboten werden kann und das Heizwerk gleichzeitig trotzdem noch billiger einkauft“, erläutert der neue Energieholzkooridnator Hans Pirchmoser. Er ist ab sofort unter der Telefonnummer 059060 78100, der eMailadresse energieholz bzw. über die Homepage @ biowaerme.tirolwww.biowaerme.tirol zu erreichen.
Text und Bilder: Waldverband Tirol