Schon seit vielen Jahren betreut Peter Mair das Waldgebiet vom Wipptaler Hof bis zur Laponesalm – ein sehr großes Gebiet, wo es so einiges zu tun gibt für den gebürtigen Trinser. Eines ist für ihn bei seinen Aufgaben immer mit dabei: Der Gedanke, wie klein ein Menschenleben im Vergleich zum Wald ist: "Wenn ein Baum 120 Jahre alt ist, dann haben ihn schon drei Waldaufseher betreut. Wenn man daran denkt, dann weiß man, wie wertvoll der Wald für uns ist."
Peter Mair ist als Waldaufseher so gut wie täglich in den Wäldern von Trins und Gschnitz unterwegs. Zu seinen Aufgaben gehört die Organisation des Aufforstens, der Pflege und der Nutzung des Waldes in all seinen Formen.
Reliktvorkommen aus Eiszeit
Etwas ganz Besonderes in den Wäldern des Gschnitztales ist ein Reliktvorkommen von Weißtannen, die es nur sehr selten in unseren Breiten gibt. Oberhalb der Pumafalle hat sich eine beachtliche Menge der seltenen Baumart von der Eiszeit bis heute erhalten. Peter Mair: "Tannen sind Tiefwurzler und sind einerseits sehr wichtig für die Stabilität des Waldes, aber auch durch ihr gutes Wurzelwerk für die Festigkeit des Bodens. Dieses Reliktvorkommen muss also dementsprechend gut gepflegt werden." Einzelne weitere Exemplare dieser Tanne kommen außerdem in Waldteilen von Navis und Vals vor.
Wilddichter Zaun
Das nächste Projekt, das im Gebiet realisiert werden soll, ist ein wilddichter Zaun, der rund drei Hektar Waldfläche vor Wild schützt. Bereits jetzt gibt es schon einen Bannwald mit wilddichtem Zaun direkt über Trins, der vor zehn Jahren als eine Art Notmaßnahme geschaffen wurde, um das Dorfzentrum vor Lawinen und Steinschlag zu schützen. Nun soll ein weiteres Gebiet im Obererler Wald umzäunt werden. Mair: "Innerhalb dieser Umzäunung kann man ein sehr gutes Ergebnis im Hinblick auf die Artenvielfalt erkennen: Kirschenbäume, Kiefern, Vogelbeeren, Birken – alle diese Bäume sind dort gewachsen und der Wald ist zu einem gut durchwachsenen Mischwald geworden."
Weiterverwertung
Wenn ein Baum gefällt wird, ist das für Peter Mair alles andere als ein Grund zur Trauer. Denn: "Ich weiß, dass der Baum in anderer Form wiederverwertet wird, wie zum Beispiel in einer getafelten Stube. Der Baum stirbt also nicht, sondern wird sinnvoll verwendet."