Ende Jänner 2022 fand die neunte Tiroler Wertholzsubmission statt. Diese wird alljährlich vom Tiroler Waldverband durchgeführt, der dem wertvollen Tiroler Gebirgsholz somit eine optimale Verkaufsmöglichkeit bietet.
Bei der Submission kann übrigens jeder Tiroler Waldbesitzer kostenlos teilnehmen, auch die Transportkosten zum Lagerplatz werden vom Waldverband übernommen. Mit der Wertholzsubmission möchte der Tiroler Waldverband die Wertschöpfung im Bauernwald erhöhen, hochwertiges Holz optimal vermarkten und zugleich Holzlieferanten und Käufer von Wertholz vernetzen.
Die Schlägerung muss außerhalb der Saftzeit erfolgen und es wird vor der Schlägerung vom Waldaufseher überprüft, ob es sich um Wertholz handelt. Zunehmend wird das Holz auch mondgeschlägert. Langsam gewachsene Nadelholzstämme mit wenig Ästen, wenig Holzfehlern und guten Dimensionen machen ausgesuchtes Gebirgsholz zu einer Besonderheit am Markt.
So lagen schlussendlich 446 Stämme zur Besichtigung am Lagerplatz der Agrargemeinschaft Weer auf. Diese wurden von insgesamt 47 Waldbesitzern geliefert. Das qualitativ hochwertige Nadelholz wurde einzelstammweise aufgelegt und stammte aus den Bezirken Kufstein, Kitzbühel, Schwaz, Innsbruck Land, Reutte, Imst, Landeck und sogar aus Vorarlberg.
Steigerung des Holzerlöses
Bei der neunten Wertholzsubmission wurden insgesamt 376 Erntefestmeter Holz angeliefert: 130 fmo Fichte, 96 fmo Tanne, 75 fmo Lärche, 37 fmo Zirbe, 8 fmo Kiefer und als Besonderheit 0,4 fmo Eibe.
Angesprochen werden mit der Submission Käufer von Tonholz und Instrumentenbauer, Furnierholzkäufer und Wertholzhändler und auch Schreiner und Möbelhersteller. Hochwertiges Tiroler Gebirgsholz ist weit über die Landesgrenzen hinaus ein gefragtes, kostbares Naturprodukt. Das Holz wurde dieses Jahr von 22 Käufern gekauft, davon stammte die Hälfte aus Deutschland. 49 % der gekauften Holzmenge wird im Holzbau weiterverwendet, ca. 1/3 für Instrumente.
Die Fichte erreichte einen Durchschnittspreis von 314 Euro. Das ist das Dreifache des Normalpreises und das zeigt, wie einzigartig und nachgefragt unsere hochwertigen Gebirgsholzstämme sind. Die Submissionsbraut war eine Vorarlberger Fichte, die mit acht anderen Stämmen einen Preis von 705 Euro/Kubikmeter erzielte und als Klangholz in Instrumenten dienen wird. Diese Stämme hatten alles, was ein Hersteller von Instrumentenholz braucht. Sie sind langsam gewachsen und haben die Äste im Stammbereich schon früh verloren. Da sie von keinen Starkwinden oder schwerem Nassschnee gestört wurden, konnten die Bäume auch regelmäßig wachsen.
Das teuerste Tiroler Tannenbloch stammte aus Brandenberg und erzielte mit 2,27 fmo einen Gesamtwert von 847 Euro. Für die Zirbe lag das höchste Gebot bei 637 Euro/fmo für ein Bloch aus Längenfeld. Das Eibenbloch aus Hart im Zillertal ging um 300 Euro an einen Käufer.