Diese Pflanzen haben eine unerwünschte Auswirkung auf unsere Artenvielfalt, da sie sich massenhaft vermehren und heimische Pflanzenarten und wertvolle Ökosysteme verdrängen. Teilweise haben Neophyten auch problematische Inhaltsstoffe, die bei Kontakt, über die Luft oder durch Nahrungsmittel aufgenommen werden können und somit unsere Gesundheit und Lebensmittelsicherheit gefährden können. Und sie können durch ihr Wurzelwachstum Bauwerke und Gebäude schädigen. Verbreitet haben sich diese Pflanzen zum Teil beabsichtigt – als Zier- oder Nutzpflanzen – oder auch unbeabsichtigt über den internationalen Warentransport, Erdbewegungen oder Saatgut.
Das Regionalmanagement Bezirk Imst, die Klima- und Energiemodellregion Imst, und der Abfallbeseitigungsverband Westtirol luden in Zusammenarbeit mit dem Neophytenkompetenzzentrum Tirol und dem Tiroler Bildungsforum zu einem eintägigen kostenlosen Kurzlehrgang ein, der sich dem Thema Neophyten und deren Handhabung widmet. Ziel des Projekts war die praxisorientierte Vermittlung der Grundlagen des Neophytenmanagements an Akteure und Multiplikatoren in der Terra Raetica Region.
Lehrgangsinhalte:
• Was sind invasive Neophyten?
• Rechtlicher Umgang mit Neophyten
• Abfallwirtschaftliche Vorgaben
• Der Klimawandel und seine Auswirkungen auf Neophyten
• Neophyten-Management (Strategien und Maßnahmen)
• Exkursion zur Biogasanlage Roppen
Referenten:
Manuel Flür: Regionalmanagement Bezirk Imst
Gisela Egger: Klima- und Energiemodellregion Imst
Matthias Karader: Biologe / Natur im Garten - Tiroler Bildungsforum
Sandra Rinner: Juristin Umweltschutzabteilung / Amt der Tiroler Landesregierung
Eva-Maria Weinseisen: Abfallbeseitigungsverband Westtirol
Cäcilia Lechner-Pagitz: Botanikerin / Neophytenkompetenzzentrum Tirol
Ende Mai/Anfang Juni fanden sechs eintägige Lehrgänge in der Gemeinde Roppen statt, zu denen insgesamt 41 Waldaufseher, 4 Förster und ein BFI Leiter aus den Bezirken Imst und Landeck gekommen waren. Der Vormittag war einem theoretischen Teil gewidmet, am Nachmittag wurde die Biogasanlage Roppen besichtigt und im Anschluss alle 15 Neophyten-Problemarten Tirols anschaulich besprochen.
Nun gilt es, anhand dieses praxisorientierten Leitfadens aus dem Lehrgang die Bekämpfung der invasiven Neophyten in den einzelnen Revieren in Angriff zu nehmen.
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