Ein herzliches „Grüß Gott“ dem Team von „Querschnitt“ und seinen Lesern !
Mit Interesse und Freude habe ich die erste Ausgabe des Querschnitt gelesen, durchstudiert.
Gefällig die Aufmachung, abwechslungsreich und informativ der Inhalt, weiterhelfend die Angaben, auch für einen „grünen Holzkopf“ wie mich.
Unter dem Thema Forstwirtschaft in Nord- u. Osttirol wurden auch kurz die Waldaufseher (WA) angeführt.
Da ich weiß, dass es im Lande Salzburg keine WA gibt, die Forstwirtschaft trotzdem recht gut funktioniert, will ich über Arbeit und Sinnhaftigkeit der WA ein paar Zeilen zum vielleicht besseren Verständnis einbringen.
In Vorgesprächen zur Novellierung der Tiroler Waldordnung wurde öfters der Ausdruck gebraucht : WA – Drehscheibe des Forstlichen in der Gemeinde. Sicher ein Begriff des heutigen Sprachgebrauchs, und meines Erachtens ein treffender Begriff.
Der WA gut ausgebildet in praktischer Richtung, dauernd weitergebildet, mit zunehmend praktischer Erfahrung und Wissen in seinem speziellen Dienstbereich, Berater, Mittler, Förderer, Ortskundiger für den einzelnen Waldbesitzer ( WB), sowie der WB allgemein und auch des „Waldes“. Weiters ist er beeidetes Hilfsorgan der Behörde natürlich im Bereich des Forstwesens, aber auch in anderen Bereichen wie Naturschutz, Feldschutz und dergleichen. Der Tiroler WA ist meist verantwortlich auch für die Kontrolle der öffentlichen Bergradwegstrecken und hat die Wildbäche zu begehen und die Übelstände aufzuzeigen. Auch sonst ruft die Öffentlichkeit immer öfter nach jemandem mit Ortskenntnis, Wissen und Sachverstand für Natur und Umwelt.
Das alles klingt wahrscheinlich recht allgemein. Drehen wir die Sache daher auf die praktische Seite : Íst sich ein Waldbesitzer seiner Besitzgrenze nicht mehr ganz sicher, wo bekommt er Hilfestellung für die er nicht speziell zahlen muss – bei seinem WA. Will er fachgerecht und doch kostengünstig seinen Waldbestand pflegen, der WA weiß Fachleute, Maschinen und kann über Kosten und Ertrag beraten. Steht eine Schlägerung über 50 fm an, in Tirol verlangt dies eine Auszeige, der WA macht diese, der WB erfährt mit hoher Treffergenauigkeit die Holzmenge, die Baumartenverteilung, die Holzstärke und kann über die Holzqualität Auskunft geben. Will dann der WB noch Beratung über Schlägerungs- u. Bringungskosten, welcher Unternehmer welche Geräte hat, Arbeits- bzw. Bringungskosten, Holzpreise, Fördermöglichkeiten – der WA müsste Bescheid geben können. Geht es dann um ein Abmaß oder um Sortierung auf der Säge – der WA ist beeideter Fachmann ( auch neue Holzhandelsusancen ).
Zur rechten Zeit geht es dann wieder um die Aufforstung. Der WA berät über Aufforstungszeitpunkt, Pflanzenbedarf, Baumartenauswahl, Pflanzengröße , Kosten, mögliche Förderung, Vorbeugung gegen Schädlinge, bestellt die Pflanzen.
So manch hofferner WB ist sehr froh, wenn jemand unabhängiger auf dessen Besitz „schaut“ und so mancher Säger ist froh, bei Bedarf eines Sondersortimentes zu erfahren, in welchem Bestand etwa dieses Holz vorhanden und auch bringbar wäre.
Wenn der WB ohne gesonderte Zahlungen hiefür diese Hilfestellung in Anspruch nimmt – der WA kann sie bringen. Die WB zahlen meist mit an der Entlohnung des WA, nach einem vorgegebenen Schlüssel – den Rest finanziert die Öffentlichkeit. Der WA ist sicher eine Spezialität die es nur in Tirol und Vorarlberg gibt, die sich aber bewährt hat, Zahlen und Fakten über einen langen Zeitraum, bestätigen dies.