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Lehrfahrt der Bezirksforstinspektion Imst/Silz Teil 2

in BFI-Imst

Besichtigung der Lawinenstriche am Kaunerberg!

Nach der Besichtigung der Bewässerungsanlage Kaunerberg ging es entlang des Kanals zu den Lawinenflächen des Jahres 1999.


In der Nacht vom 22. auf den 23. Februar donnerten vom Kaunerberg 5 Lawinen zu Tal. Wie durch ein Wunder gab es Gott sei Dank, durch die nächtlichen Abgänge keine Menschenleben zu beklagen, jedoch zog jede Lawine eine Spur der Verwüstung nach sich.


Dabei wurden ca. 40 ha Wald von den Lawinen heruntergeräumt, der Schadholzanfall betrug um die 16. 000 fm. Das meiste Holz konnte bereits im ersten Jahr mittels Hubschrauber und mehreren Seilkränen aufgearbeitet werden.


Nach den Aufräumungsarbeiten stellte sich die Frage, ob man diese Flächen der Natur überlässt, oder ob diese durch Aufforstungen wiederbewaldet werden.
Eingehende Beratungen zwischen der Gemeinde und der Bezirksforstinspektion (Bfi)Ried entschied man sich für eine Wiederbewaldung mittels Aufforstung. Es wurde von der Bfi ein Projekt erarbeitet, das beim Ministerium eingereicht wurde. Man bekam die Zusage einer 100%igen Förderung aus dem Katastrophenfonds. Die Laufzeit des Projektes wurde mit 5 Jahren festgelegt.

 

Es wurde im Jahr 2001 mit der Wiederaufforstung der Schadflächen begonnen. Im ersten Jahr wurden 70.000 Pflanzen gesetzt, zum Teil mit Arbeitern aus der eigenen Gemeinde (meist Bauern) und Arbeitern aus der Umgebung. Die Arbeiten wurden über den Maschinenring abgerechnet.
Im zweiten Jahr wurden wiederum 50.000 Pflanzen gesetzt und wiederum über den Maschinenring abgerechnet.
Die letzten drei Jahre wurden nur mehr von den einheimischen Bauern jeweils 10.000 Pflanzen gesetzt.
Es wurde sehr auf die Baumartenmischung geachtet und die Lärche wurde dabei etwas forciert (40% Lärchenanteil).


Auf den sehr steilen Hängen wurden auch Schneeberuhigungsmaßnahmen mittels Verpflockung durchgeführt. Es wurden über 10.000 Robinienpflöcke verwendet die mit Draht verhängt und miteinander verbunden wurden. Diese Verpflockung und das Verbinden mit dem Drahtgeflecht hat eine hervorragende, abschreckende Wirkung gegen das Wild.
In den ersten Jahren gab es bei den nicht verpflockten Flächen einen verstärkten Verbiss. Durch eine deutliche Erhöhung des Abschusses und durch Verbissschutzmaßnahmen (von Seite der Jäger) hat man auch dieses Problem unter Kontrolle gebracht.


Wir wünschen dem Waldaufseher Peppi Nigg und der Bfi Ried viel Erfolg und gutes gelingen bei der Wiederbewaldung der Schadflächen und bedanken uns recht herzlich für die hervorragende und interessante Führung.


Für die Bfi Imst/Silz
Karlheinz

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