Im März 2016 trafen sich die Mitarbeiter des Forstamts Innsbruck an der Schlossstraße. Dort war vor 8 Jahren eine Fläche von rund 1,6 ha geschlägert worden. Der sich dort befindliche Fichtenbestand stellte wegen Überalterung und faulen Bäumen ein extremes Gefahrenpotential für die sich darunter befindliche Landesstraße dar und musste geräumt werden.
Acht Jahre nach der Wiederaufforstung kamen nun zwei Forstfacharbeiter, die drei Waldaufseher, zwei Förster und der Forstamtsleiter zusammen, um gemeinsam die Vorgangsweise dieser Fläche zu besprechen. Es waren nur mehr Laubbäume aufgeforstet worden und nun stellte sich die Frage „Was tun mit dieser Laubholzdichte?“. 3.000 Bäume - Kirsche, Nuss, Stieleiche, Roteiche, Bergahorn und Linden - waren nach dem „Fichtensystem“ gepflanzt worden. Das Pflanzmaterial und der Boden passen gut, denn die Bäume sind im Durchschnitt bereits 8 m hoch. Alle Beteiligten des Forstamts sind speziell für die Laubholzpflege eingeschult worden und es wurde besprochen, dass hier eine dynamische Astung zu erfolgen hat. Der Eingriff muss im Kronenbereich erfolgen und der Baum nicht von unten nach oben kahl gemacht werden. Die Abstände zwischen den Z-Stämmen sollen 12 m betragen, was nach einem großen Abstand klingt. Das Ziel sind aber Bäume mit einem BHD ab 60 cm und diese brauchen einen Kronenfreistand von mind. 12 m. Auf großer Fläche müssen somit nur wenige Bäume als Z-Stämme festgelegt werden, die dann dieser Laubholzpflege unterliegen. Wichtige Erkenntnis war auch, dass das Auszeigeband bei diesen Abständen und schmalen Stämmen schlecht sichtbar ist. Die Markierung wurde dann auf Augenhöhe mit einem Farbspray vorgenommen. Nach intensiver Besprechung waren alle zufrieden mit den festgelegten Z-Stämmen und die Pflegemaßnahmen können demnächst vorgenommen werden.
So brachte dieser gemeinsame „Schulungstag“ für alle Mitarbeiter des Forstamtes Innsbruck interessante Einblicke in die Laubholzpflege, der in Zukunft unbedingt mehr Gewicht zukommen sollte.