Gespräch im Kripperl
Maria: | „Josef, was sagst du? Heuer hamma wirklich a gute Aussicht! Das Kripperl steht so, dass ma das ganze Wohnzimmer überblicken!“ |
Josef: | „Da hast recht, Maria! Letztes Jahr is der Fauteuil im Weg g´standen. Übrigens, die Frau Wurzinger hat eindeutig a paar Kilo zug´nommen!“ |
Maria: | „Und der Herr Sohn is um an ganzen Kopf größer worden! Kannst dich noch erinnern, wie er uns in die Modelleisenbahn g´setzt hat?“ |
Maria: | „Und die Heiligen Drei Könige ham sich vielleicht aufg´führt! ‚Wir sind die Drei vom Morgenland und hatschen durch den Wüstensand’, ham´s immer g´sungen!“ |
Josef: | „Ausgesprochen peinlich!“ |
König: | „Was spricht er da über uns?“ |
Josef: | „Na, ist doch wahr! Sie und die anderen zwei Majestäten haben sich damals ganz schön daneben benommen, wenn ich das so sagen darf!“ |
König: | „Wir sind eben gut gelaunt, wenn wir uns auf Reisen begeben, um dem Stern zu folgen!“ |
Hirte: | „Dass Sie immer irgendwelche Sterne sehen, kann i mir schon vorstellen. Das kommt vom vielen Schnuppern in Ihrer Myrrhe!“ |
König: | „Der gute Hirte muss natürlich auch etwas zur Diskussion beitragen! Pass er doch lieber auf seine Schafe auf! Da ist ihm ja voriges Jahr eines abhanden gekommen!“ |
Hirte: | „Das war der Hund, das Ungeheuer! Ständig hat er mit seiner riesigen, nassen Schnauze an unserer Krippe herumg´schnüffelt!“ |
König: | „Das wird ja heuer nicht anders sein!“ |
Maria: | „Mich stört aber noch viel mehr, dass sich die Wurzingers gerade zu Weihnachten immer streiten müssen. Da jammert sie, weil sie so viel Arbeit hat, dann wollen die Kinder net das schöne G´wand anziehen und schließlich finden´s das Glockerl nicht, für die Bescherung!“ |
Josef: | „Und er ist natürlich schuld dran, dass das Glockerl verschwunden is!“ |
Maria: | „Pssst! Das Jesuskind is aufg´wacht!“ |
Josef: | „Stimmt, aber schaut´s her: es lacht!“ |
Hirte: | „Und seht´s auch, was ich grad seh? Der Herr Wurzinger zünd´t mit seiner Frau gemeinsam die Kerzen an! Sie gibt ihm a Busserl und des Glockerl hat er a schon g´funden. Ganz ohne Streiterei! Also, i sag euch was: egal, was der Jesus in seinem Leben no alles macht, des is jetzt a richtig´s Wunder!“ |