Flächenwirtschaftliches Gemeinschaftsprojekt Karres/Karrösten genehmigt!
Die Gemeinden Karres und Karrösten, die Agrargemeinschaften der zwei Nachbardörfer am Südabhang des Tschirgant und die Vertreter von Bund und Land Tirol haben sich für die Umsetzung eines forstlichen Schutzwaldverbesserungsprojektes zur Verjüngung der schützenden Waldbestände oberhalb der Siedlungsgebiete und damit zur Erhöhung der Sicherheit für alle Gemeindebürger entschlossen. Seitens der fachlich verantwortlichen Stellen wird herausgestrichen, dass die Verjüngung sowie die Pflege eines intakten Schutzwaldes um ein Zehnfaches weniger kostet als eine technische Verbauung zum Schutz vor Naturgefahren. Schützen sollen die im Projektsgebiet enthaltenen Schutzwaldbestände die darunter liegenden Gebäude und Infrastruktureinrichtungen vor allem vor Steinschlag, Muren und vorbeugend vor Waldlawinen, die durch den Zusammenbruch von überalterten Schutzwäldern im Steilgelände entstehen könnten.
Im November letzten Jahres fand dazu im Gemeindeamt Karres die Finanzierungsverhandlung für das Flächenwirtschaftliche Gemeinschaftsprojekt des Landesforstdienstes und des Forsttechnischen Dienstes für Wildbach- und Lawinenverbauung für die Gemeinden Karres und Karrösten statt. Im Rahmen dieser Verhandlung wurde seitens des Vertreters des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, sowie der zuständigen Förderungsabteilung des Landes Tirol eine mündliche Genehmigung des Projektes erteilt.
Für das nun vorliegende Projekt, welches in den nächsten 20 Jahren umgesetzt wird, wurden
Gesamtkosten von € 1,670.000,--
veranschlagt.
Mehr als die Hälfte dieser Kosten werden für waldbauliche Maßnahmen zur Verjüngung der überalterten Schutzwaldbereiche sowie für die Aufforstung und Pflege dieser verwendet. Zusätzlich zu diesen waldbaulichen Maßnahmen werden ca. € 200.000,-- für einfache technische Maßnahmen aufgewendet. Dies sind vor allem Querschlägerungen von Bäumen, Anbruchsicherungen in den Murgräben sowie Wildholz- und Bachräumungen. Um eine, wie im Projekt vorgesehen, intensive Schutzwaldverbesserung und zukünftig auch Schutzwaldbewirtschaftung vornehmen zu können, ist ein gut ausgebautes Forstwegenetz unerlässlich. Für die Instandsetzung und den Ausbau des bestehenden Wegenetzes sind im Projekt daher € 466.000,-- veranschlagt.
Im Zuge der mündlichen Finanzierungsverhandlung wurde seitens des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft lobend anerkannt, dass hier ein Gemeinschaftsprojekt über zwei Gemeindegebiete mit zwei Agrargemeinschaften ausgearbeitet wurde. Festgestellt wurde des Weiteren, dass eine Sanierung dieser Schutzwaldbereiche auf Grund der örtlichen Gegebenheiten unabdingbar ist.
Von Seiten der Waldbesitzer, welchen die Umsetzung dieses Projektes obliegt und dabei fachlich seitens der Forstorgane der Bezirksforstinspektion Imst unterstützt werden, wurde zugesagt, alle nötigen Maßnahmen zur Schaffung stabiler, naturnaher und schutzfunktionaler Waldbestände durchzuführen. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, wurden die Waldeigentümer in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Gemeinden und der Jagd aufgefordert, die derzeit positiven Rahmenbedingungen für eine rasche Waldverjüngung zu erhalten. Auf eine erfolgreiche und konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten wird gebaut.