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Erste Borkenkäfer-Generation fliegt aus

in Vorstand

Bundesforschungszentrum für Wald

Die Entwicklung der ersten Borkenkäfergeneration ist in weiten Teilen Österreichs abgeschlossen. Je nach Höhenlage hat der Flug der frisch geschlüpften Käfer bereits begonnen oder steht kurz bevor. Die Ausgangsdichten von Buchdrucker sowie Kupferstecher waren nach dem Winter sehr hoch, die Bedingungen im Mai und Juni für die Entwicklung der Käferbruten sehr gut. Wo die Fichte unter der Trockenheit leidet, ist mit verminderter Abwehrfähigkeit zu rechnen. Entsprechend hoch ist das Risiko für Stehendbefall. Deshalb sind Kontroll- und Bekämpfungsmaßnahmen dringend notwendig.

Sowohl der Mai (besonders der Süden, Nordosten und Osten) als auch der Juni (besonders der Norden, Osten und Westen) waren in vielen Gebieten Österreichs zu trocken. Beide Monate waren im ganzen Land wärmer als im Durchschnitt (der Juni laut ZAMG um 2,5 °C bis 4,5 °C). Zum einen sind das optimale Bedingungen für die von April bis Anfang Mai angelegten Käferbruten, die sich ohne Unterbrechung zügig entwickeln konnten. Zum anderen finden die nun ausfliegenden Jungkäfer von der Trockenheit geschwächte Bäume vor, die einer Attacke weniger Widerstand leisten können.

„Sollte noch von Borkenkäfern befallenes Holz im Wald vorhanden sein, ist dieses unverzüglich zu entfernen oder bekämpfungstechnisch zu behandeln“, sagt Dr. Peter Mayer, Leiter des Bundesforschungszentrums für Wald. Maßnahmen können sein das Entrinden der Stämme, eine Insektizidanwendung, Insektizidnetze zum Abdecken oder das Lagern der Stämme in Folie. Ebenso sollten nun regelmäßige Kontrollen auf Neubefall durchgeführt werden. Dazu sei nach aus Bohrlöchern rieselndem Bohrmehl sowie nach Harzfluss am Stamm Ausschau zu halten. Das oberste Prinzip zur Abwehr von Borkenkäferschäden im Wald sei die rechtzeitige Erkennung und unverzügliche Entfernung von befallenen Bäumen.

Zur Bekämpfung von Borkenkäfern wurde bereits im Jahr 2015 von Bundesminister Rupprechter ein Borkenkäferbekämpfungsprogramm gestartet. „Für vorbeugende Maßnahmen und für die Bekämpfung der Borkenkäfer stehen bis 2020 insgesamt 21 Millionen Euro zur Verfügung. Das ist eine echte Hilfe für die betroffenen Waldbesitzerinnen und -besitzer“, betont DI Gerhard Mannsberger, Leiter der Forstsektion im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschafts, Umwelt und Wasserwirtschaft. Nicht zuletzt aufgrund dieses Maßnahmenpakets konnte österreichweit die durch Borkenkäfer betroffene Fläche von ca. 18.000 ha im Jahr 2015 auf ca. 13.000 ha im Jahr 2016 reduziert werden. Auch für 2017 sind im Rahmen des Programms wieder ausreichend Mittel für die entsprechenden Maßnahmen vorhanden.

Webtipps

Mehr Informationen zum Thema Borkenkäfer: www.borkenkaefer.at und https://bfw.ac.at

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