Trotz seiner Auffälligkeit ist über die genaue Verbreitung des Feuersalamanders (Salamandra salamandra) in Tirol nur wenig bekannt. Sichere Nachweise liegen für die Bezirke Kitzbühel, Kufstein, Schwaz und Lienz vor. Fragliche Hinweise stammen aus dem Großraum Innsbruck und dem Oberinntal.
Neben Lebensraumzerstörung bildet eine vor wenigen Jahren wahrscheinlich aus Südostasien nach Nordwesteuropa eingeschleppte Pilzerkrankung (Bsal, Batrachochytrium salamandrivorans), ein ernstzunehmendes Gefährdungsszenario für den Feuersalamander in Tirol. In Belgien und den Niederlanden hat Bsal innerhalb kürzester Zeit zu massiven Einbrüchen der Salamanderpopulationen geführt. Um zeitgerecht gezielte Schutzmaßnahmen für die heimischen Populationen ergreifen zu können, benötigen wir genauere Informationen zur regionalen Verbreitung und Lebensraumansprüchen sowie eventuellen Infektionen mit Bsal.
Unter der Projektträgerschaft des Tiergarten Schönbrunns wird in Kooperation mit der Abteilung Umweltschutz des Amtes der Tiroler Landesregierung, dem Naturhistorisches Museum Wien, dem Alpenzoo Innsbruck sowie der Veterinärmedizinischer Universität Wien heuer eine Studie zur Verbreitung und Gefährdung des Feuersalamanders in Tirol sowie ein erstes österreichweites Screening auf einen möglichen Befall mit Bsal durchgeführt.
Beobachtungen von im Wald tätigen Personen, wie zum Beispiel Forstpersonal und Jäger, sowie von interessierten Naturfreunden, bilden dabei eine wichtige und wertvolle Ergänzung der von uns im Feld erhobenen Daten. Daher bitten wir Sie alle Feuersamlamander-Beobachtungen (auch solche die schon mehrere Jahre zurückliegen) in Tirol zu melden.
Zur weiteren Information steht das Merkblatt zum Download bereit.
Beobachtungen oder Rückfragen bitte per mail an florian.glaser oder telefonisch unter 0650 / 5762100 @ aon.at
Florian Glaser und Gerda Ludwig