Liebe Kollegen!
Die Problematik mit dem Eschentriebsterben ist jedem bekannt. Das Institut für Waldgenetik vom Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft in Wien bittet um unsere Mithilfe. Bitte haltet die Augen offen und unterstützt das Projekt „Esche in Not“. Dazu das Schreiben von DI DI Gregor Unger, sowie der Flyer und das Merkblatt zum Download.
Sehr geehrter Herr Landesobmann!
Das Eschentriebsterben, das vor rund 20 Jahren von dem aus Asien nach Europa eingeschleppten Schlauchpilz Hymenoscyphus fraxineus hervorgerufen wird, hat sich rasend schnell über nahezu das gesamte Verbreitungsgebiet der heimischen und hochanfälligen Baumart Esche in Europa ausgebreitet und sich auch in Österreich zu einem der wichtigsten Waldschutzprobleme entwickelt.
Die Krankheit schädigt befallene Bäume massiv und verläuft meist letal. Herkömmliche Forstschutzmaßnahmen sowie waldbauliches Management bieten keine Möglichkeiten der Bekämpfung des Eschentriebsterbens, sodass in zukünftigen Jahren mit einem deutlichen Rückgang des Eschenanteils sowie der Bedeutung dieser Baumart in Österreichs Wäldern gerechnet werden muss.
Hoffnung geben zahlreiche Untersuchungen in Österreich und anderen europäischen Ländern, welche darauf hindeuten, dass es in stark befallenen Beständen immer wieder einzelne Individuen gibt, die offenbar Abwehrmechanismen gegenüber dem Erreger des Triebsterbens besitzen oder sogar eine sehr hohe natürliche Resistenz aufweisen.
Das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) startete 2015 gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) das Projekt „Esche in Not“, um resistente Bäume in ganz Österreich aufzuspüren, zu erfassen, auf ihre Krankheitsresistenz zu überprüfen und – mittelfristig – in Samenplantagen zusammenzubringen. Dank der zahlreichen Beteiligung und der Mithilfe von FörsterInnen, WaldbesitzerInnen, Landwirtschaftskammern und am Wald Interessierten konnte das Projekt „Esche in Not“ im Juli 2015 erfolgreich gestartet werden und geht 2016 in die zweite Runde.
Für eine vollständige bundesweite und alle Herkunftsgebiete abdeckende Erfassung potentiell resistenter Eschen bitten wir um Ihre aktive Unterstützung und Weiterleitung unseres Flyers und Merkblattes (siehe Anhang) an Ihre Vereinsmitglieder.
Gerne senden wir Ihnen auch eine gewünschte Stückzahl von Flyer und Merkblatt per Post zu.
Das Projektteam von „Esche in Not“ bittet Sie bei zukünftigen Außendiensten die Augen offen zu halten und dem BFW nicht oder nur gering geschädigte, weibliche, reichlich samentragende Eschen in stark erkrankten Waldbeständen mit einem BHD von idealerweise 20-30 cm bis 25.07.2016 zu melden.
Im Spätsommer bzw. Frühherbst 2016 werden alle gemeldeten Bäume vor Ort von unseren Erhebungsteams auf ihre Eignung zur Saatgutbeerntung für das Projekt geprüft.
Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe eine für die Forstwirtschaft und den Naturschutz wichtige Baumart in Österreich zu erhalten!
Mit freundlichen Grüßen
Gregor Unger