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Agrargemeinschaftsmitglieder besichtigen "ihren" Wald

in BFI-Schwaz

Lehrwanderung mit den Mitgliedern am 2. Juli 2005 bei der Agrargemeinschaft Schlitters

Im Beisein des Ausschusses der Agrargemeinschaft Schlitters, des zuständigen Bezirksförster Ing. Rudolf Groser und des Waldaufsehers Werner Fiechtl führte die Agrargemeinschaft ihre Mitglieder in ihren Wald.

 

Die Waldungen der Söldner Waldinteressentschaft Schlitters befinden sich orographisch links und rechts vom sog. Öxelbach oberhalb von Schlitters bzw. Schlitterberg in einer Seehöhe von ca. 700m bis 1750m. Bis zum Jahre 1887 war der größte Teil der Waldungen im Öxeltal Staatswald, in welchen die so genannten Söldner von Schlitters, d.s. Kleingrundbesitzer, mit verschiedenen Rechten eingeforstet waren. Laut Urkunde No.4268 Serv./223 vom 17.3.1887 der k.k. Grundlasten- Ablösungs- und Regulierungs-Landeskommission erfolgte eine teilweise Abtrennung der Staatswaldungen im östlichen Öxeltal als Ablöse der Eingeforsteten. Seit dieser Zeit sind die abgelösten Forste Eigentum der Söldner Waldinteressentschaft in Schlitters. Der Besitz ist in der KG.Schlitters und in der KG. Straß. Die Söldner Waldinteressentschaft Schlitters (Agrargemeinschaft Schlitters) setzt sich derzeit aus 40 Anteilsberechtigten mit 54 Anteilen zusammen.

 

Die Gesamtfläche der Agrargemeinschaft Schlitters beträgt 257 ha. Davon sind 248 ha Wald und 9 ha unproduktive Fläche. Der Jahreshiebsatz liegt bei 820 fm Endnutzung und 60 fm Vornutzung.

 

Den Mitgliedern wurden die Vorteile einer kleinflächigen Nutzung, am Beispiel der diesjährigen ausgezeigten Gemeinschaftsschlägerung, vor Augen geführt. Es wurde über die Einsparung der Aufforstungs- und Pflegekosten gesprochen. An einer durchgeführten "Zielstärkennutzung" (Nutzung auf den stärksten Stamm bzw. Baum) wurden die Vorteile dieser Nutzungsform aufgezeigt.

 

Einige Gebiete der Agrargemeinschaft Schlitters sind einem hohen Wild- bzw. Verbissdruck ausgesetzt. Auf einer eingezäunten Fläche von ca. 0,3 ha im sog. Moltertal wurden den Mitgliedern die Auswirkungen des "Sommerverbisses", welcher durch Gamswild verursacht wird erläutert. Auf dieser eingezäunten Fläche beträgt der Zuwachsverlust 3,23 fm/Jahr. Das Alter der Verjüngung ist ca. 35 Jahre. Die Pflanzen haben sich seit der Einzäunung gut entwickelt und haben jetzt eine Höhe von ca. 2m bis 3m. 

 

Am Rodaun-Niederleger besichtigte man eine Durchforstung. Der Bestand hat das gleiche Alter wie die eingezäunte Fläche im Moltertal! Den Mitgliedern wurde die Notwendigkeit einer Durchforstung nahe gelegt! Durchforstete Fläche: ca. 1 ha; entnommene Holzmenge: 113 fm (42 fm Kleinbloche, 18 fm Blochholz, 48 fm Schleifholz/Industrieholz und 5 fm Brennholz).

Bei den Kleinblochen wurde ein Preis von 44,--€ frei Straße erzielt.

 

Nach der Wanderung wurden alle Teilnehmer vom Jagdpächter Keiler Josef zu einer Stärkung auf dem Rodaun-Hochleger eingeladen!

Ein herzliches Dankeschön dem Jagdpächter für die gute Bewirtung!!  

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