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54. Generalversammlung und Weiterbildungsseminar der Waldaufseher und Forstwarte Tirols

Jährliche Fortbildungsveranstaltung von Forstleuten im Revierdienst

Die Vereinigung der Waldaufseher und Forstwarte Tirols lud am 30. und 31. Mai 2022 zur alljährlichen Generalversammlung und zu ihrem Weiterbildungsseminar ein.

Der Reschenhof erwies sich nach zweijähriger coronabedingter Pause als idealer Standort für diese großartige Veranstaltung und etablierte sich somit zur neuen Stätte der Fortbildung für die Waldaufseher Tirols. Landesobmann Toni Rieser konnte ca. 160 Waldaufseher aus allen Tiroler Gemeinden bei der 54. Generalversammlung begrüßen.

 

Der Landesobmann präsentierte einen kurzen Bericht über die Tätigkeiten in der Vereinigung der Waldaufseher. Wichtigster Punkt waren die Neuwahlen. Dabei wurden Anton Rieser (BFI Kitzbühel) und Simon Klotz (BFI Imst) als Landesobmann und -stellvertreter einstimmig für weitere vier Jahre bestätigt und Kassier Georg Berger (BFI Kufstein) sowie Schriftführer Andy Hoffmann (BFI Steinach) wurden ebenso wieder in den Vorstand gewählt.

Der Kassabericht von Kassier Georg Berger vervollständigte mit einem genehmigten Jahresabschluss die diesjährige Generalversammlung. Obmannstellvertreter Simon Klotz stellte die Fachmesse „Forum Wald“ vor, bei der Firmen aus dem forstlichen Umfeld an den beiden Tagen direkt Kontakte zu den Waldaufsehern knüpfen konnten. Kollege Franz Geisler (BFI Schwaz) präsentierte mit der Vorstellung der neuen Tablets als Arbeitsgeräte die Digitalisierungsoffensive für die Waldaufseher. Das Konzept steht dabei auf den drei wichtigen Säulen Hardware–Software–Support. Bei der Hardware handelt es sich um bereits erfolgreich getestete Geräte mit einer Software, die eigens an die Arbeitserfordernisse der Waldaufseher angepasst ist, sowie einen guten Support von Seiten der Firma.

 

Grußworte aus dem Land

Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler begrüßte die anwesenden Waldaufseher und stellte in seiner Ansprache fest, dass sich in den letzten Jahren viel getan habe im Beruf des Waldaufsehers. Das Berufsbild ist sehr umfassend geworden, denn der Wald hat viele Funktionen. Das wird auch in der Politik immer wieder betont. Er bedankte sich auch für die Bereitschaft der Waldaufseherkollegen in ganz Tirol, dass im Schadensgebiet Osttirol bei der Waldarbeit zusammengeholfen wird. Geisler betonte, dass der Tiroler Forstdienst für ihn diesbezüglich ein Vorzeigeprojekt sei. Tirol wäre mit den Waldaufsehern sehr gut aufgestellt und auch bei Hofübergaben stehe immer der Wald im Fokus. Der Landeshauptmannstellvertreter meinte abschließend: „Wir haben in Tirol einen Forstdienst, der funktioniert. Danke!“

Landesforstdirektor Josef Fuchs berichtete im Anschluss, dass die Waldstrategie 2030 sehr gut angekommen ist, weil gut dargestellt wurde, was der Tiroler Wald alles leistet. Der Naturraum muss ganzheitlich betrachtet werden – mit allen Facetten. Hier geht es einerseits Richtung Spezialisierung und andererseits um größtmögliche Flexibilität. Dadurch sind die Waldaufseher tagtäglich gefordert in ihrer Arbeit.

Der Präsident der Landarbeiterkammer, Andreas Gleirscher, hob hervor, dass aktuell das Thema Land- und Forstwirtschaft sehr positiv besetzt wäre und auch bei den Mitgliedern der LAK ein starker Zuwachs zu verzeichnen sei, es jedoch trotz guter Kollektivverträge schwer sei, Leute zu bekommen. Er betonte auch, dass gute Aus- und Weiterbildung einem niemand nehmen kann. Das sei auch im Waldaufseherlehrgang ein wichtiger Punkt. Durch die zunehmende Selbstverständlichkeit der Naturnutzung seien die Waldaufseher immer mehr gefordert. Für ihn seien die Waldaufseher in ihrer Außenwirkung unverzichtbarer Teil der Gemeinden: „Die Waldaufseher sind die Fachleute vor Ort, die Bescheid wissen, wie das Tal heißt, wie der Weg heißt.“ Gleirscher bot seitens der LAK weiterhin eine bestmögliche Zusammenarbeit an und er wünschte allen, dass es gut weitergehe, denn in einer Entfernung von 2 Flugstunden herrsche gerade Krieg. Die Waldaufseher mögen ihre Weitsicht beibehalten. Er überbrachte auch die Wünsche von Landessekretär Dr. Günter Mösl für einen guten, unfallfreien Sommer im Forstdienst.

Ein Vergelt´s Gott der besonderen Art kam von Erich Gollmitzer, dem Leiter der BFI Osttirol. Er sagte Danke für den Einsatz und die Hilfe bei der Aufarbeitung der Sturm- und Tiefdruckschäden, die den Bezirk nun seit 2018 jährlich in großem Ausmaß belasten. In den vergangenen 1,5 Monaten leisteten die Kollegen aus Nordtirol 600 Arbeitsstunden in Osttirol, vor allem in den Bereichen Borkenkäferbekämpfung, Wildbachbetreuung und bei der Aufforstung. Es tue gut, in dieser belastenden Situation Unterstützung von den Kollegen zu bekommen. Abschließend meinte Gollmitzer: „Man muss mit allem rechnen. Auch mit dem Guten.“

 

Fortbildungsthemen

Die Vorträge boten an beiden Tagen viel Fachinformation für die Waldaufseher in Tirol. Es wurden aktuelle Themen aus dem Landesforstdienst besprochen und die Anliegen der Waldaufseher diskutiert. Der Rechtsreferent der Landarbeiterkammer, Mag. Johannes Schwaighofer, referierte in seinem Vortrag darüber, wie man ein nahendes Dienstende richtig angeht und was es dabei in Bezug auf die Pension zu beachten gilt. Dr. Gerhard Löffler vom Amt der Salzburger Landesregierung beleuchtete den aktuellen Stand der Bioenergie-Szene in Österreich und gab einen Ausblick in die Zukunft des Klimaziels der Bundesregierung 2050. DI Dagmar Karisch-Gierer stellte in ihrer Präsentation Überlegungen auf, ob Holz im bäuerlichen Kleinwald genutzt oder gespart werden soll. Betriebliche Betrachtungen können hier helfen, sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Die jungen Kollegen Sebastian Schrödl und Anton Perterer aus den Revieren Walchsee/Rettenschöss bzw. Hochfilzen im Bezirk Kufstein berichteten vom aktuellen Ablauf des Waldaufseherlehrgangs und wie man als junger Waldaufseher in sein neues Aufgabengebiet hineinwächst.

 

 

Forstliches Stelldichein

Am Abend fand mit dem Weißwursthoangart das forstliche Stelldichein statt, bei dem alle, die mit den Tiroler Waldaufsehern rund um den Tiroler Wald bemüht sind, geladen wurden. Die Naviser Hausmusik spielte flotte Unterhaltungsmusik auf, neben der fein geplaudert und gehoangartet werden konnte. So war dieser Weißwursthoangart ein gelungenes Treffen der Tiroler Forstbranche.

 

Baum des Jahres

Der „Baum des Jahres“ wird in Zusammenarbeit des Forstwirtschaftsministeriums mit dem Kuratorium Wald jedes Jahr neu bestimmt. Damit soll auf eine bedeutende, aber auch gefährdete Baumart aufmerksam gemacht werden. Im Jahr 2022 ist die Weißkiefer bzw. Rotföhre der Baum des Jahres. Diese Baumart wurde in Form einer Holzskulptur, die von Waldaufseher Reinhold Winkler gestaltet wurde, am Reschenhof aufgestellt.

 

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